Baustoffe für Wände und Innendämmung

Bei der Renovierung von Haus oder Wohnung stellt sich häufig die Frage nach einer neuen Raumaufteilung. Mit nicht-tragenden Innenwänden lassen sich die Zimmer bedarfsgerecht abtrennen oder neugestalten. Mit einem Dämmstoff versehen sorgen die Wände dann außerdem zur Verbesserung der thermischen und akustischen Dämmung des Objekts. Aber welcher Baustoff ist der richtige für Innenwände und Innendämmung? Hier beantworten wir all Ihre Fragen!  

Gipskartonplatten, Leichtbeton, Hohlziegel oder Blocksteine?

Je nach Nutzung und betroffenem Raum sollte ein anderer Baustoff eingesetzt werden. Für einen großen Raum greift man eher zu Gipskartonplatten, Blocksteine hingegen kommen wegen ihres höheren Gewichts eher im Untergeschoss zum Einsatz.

Es gibt zwei Bauweisen für die Errichtung von Innenwänden:

  • Trockenbauwände (sie bestehen aus einem Ständerwerk, auf dessen Profile man die Gipskartonplatten aufschraubt)
  • Wände im Nassbau (gemauerte Wände, die zwar stabiler sind, dafür aber über weniger gute Dämmeigenschaften verfügen)

 

Gipskartonplatten in Trockenbauweise

Gipskartonplatten haben den Vorteil, sehr leicht zu sein. Aus diesem Grund kann man sie auch im oberen Stockwerk als Trennwand einsetzen, sogar für den Dachboden-Ausbau.  

Es gibt Gipskartonplatten in zahlreichen Dicken und Größen (in unterschiedlichen Breiten und Höhen) und sie lassen sich bequem mit der Säge oder einem Cuttermesser verarbeiten. Sie lassen sich flexibel zuschneiden und passen so beispielsweise auch unter eine Dachschräge.

Und sie sind immer für eine Überraschung gut, lassen sie sich doch durch Biegen auch in ungewöhnliche Formen bringen (Säulen, Bögen usw.).

Um die Platten zu biegen, müssen sie angefeuchtet und dann schrittweise in die gewünschte Form gebracht werden. So lassen sich auch Rundungen in Wände einarbeiten und originelle Bauweisen umgesetzt werden. Es gibt auch bewegliche horizontale Profile, um auch außergewöhnliche Wandformen zu ermöglichen.

Bei der Montage von Gipskartonplatten ist kein Wasser vonnöten. Daher muss auch nicht abgewartet werden, bis die Wände getrocknet sind – ein klarer Vorteil gegenüber der Nassbauweise. Sobald die Wand steht, kann man sie tapezieren, streichen, kacheln usw.

 

Wände in Nassbauweise

Bei Nassbau-Wänden im Innenbereich greift man in den meisten Fällen auf Kalksandsteinblöcke zurück.

Sie bringen zahlreiche Vorteile mit: Kalksandsteinblöcke sind leicht zu verarbeiten, feuerbeständig und sorgen für ein gutes Raumklima.

Die schallisolierenden Eigenschaften hingegen sind nicht sehr überzeugend und aufgrund des hohen Gewichts des Baustoffs kann Kalksandstein nur auf einem stabilen Boden zum Einsatz kommen.

Leichtbeton hingegen ist – wie der Name schon sagt - ein Material mit geringem Gewicht, das auch in punkto Schalldämmung überzeugen kann. Nichtsdestoweniger ist er ebenso robust wie Backsteine oder Blocksteine.

Die Vorteile von Leichtbeton: widerstandsfähig, feuerbeständig, lichtdurchlässig, ideal für Feuchträume. Die Verarbeitung hingegen sollte man besser einem Profi überlassen.

Blockbausteine bestehen aus Zement und werden für Wände häufig in der Hohlstein-Variante verwendet. Die Steine sind ebenfalls sehr solide und nicht entflammbar und ideal für Räume, in denen Wasser eindringen kann. Die thermische und akustische Dämmleistung des Baustoffs hingegen ist recht schwach.

 

Metallständer für die Errichtung einer Trockenbauwand. Ein Kinderspiel – zumindest fast!

Als Träger der Gipskartonplatten wird eine Metallunterkonstruktion errichtet, in Ausnahmefällen auch ein Holzständerwerk.

Mit dieser Technik wird die Errichtung der Trockenbauwand zum Kinderspiel – zumindest fast.

Mit Gipskartonplatten lassen sich Räume teilen, neue Räume oder auch zusätzliche Verstaumöglichkeiten schaffen.

Zunächst wird die Ständerkonstruktion aus galvanisierten horizontalen und vertikalen Profilen errichtet. In diesem Schritt werden Elektro- und andere Leitungen eingeplant, die später hinter den Rigipsplatten und der Dämmung verschwinden. Anschließend wird das Metallgerüst mit den Gipskartonplatten einfach oder doppelt beplankt. Hierfür kommen spezielle Schnellbauschrauben mit selbstschneidender Bohrspitze zum Einsatz. Die Wand steht. Jetzt fehlen nur noch Tapete, Farbe oder ähnliches.

 

Welcher Baustoff ist der richtige für Innenwände oder -dämmung?

Mit Einbau einer mineralischen Dämmwolle verfügt die neu errichtete Innenwand über gute thermische und akustische Dämmeigenschaften.

Diese Form der Innendämmung kommt am häufigsten zum Einsatz, weil sie am preisgünstigsten ist. Dadurch verkleinert sich aber auch der nutzbare Wohnraum. Hinzu kommt, dass man die Durchführung elektrischer und anderer Leitungen und den späteren Zugang zu selbigen bereits bei der Planung berücksichtigen muss. In den Zwischenraum der beiden Wandseiten füllt man Dämmmatten ein – diese können aus Mineralwolle bestehen oder aus nachwachsendem Material.