Coliving in Luxemburg: so wohnt man heute!

 

Nach dem Co-Working setzt sich auf dem Immobilienmarkt ein neuer Trend durch: das Coliving. Inwiefern aber unterscheidet sich diese neue Wohnform von den bei Studenten und jungen Berufsanfängern mit schmalem Portemonnaie so beliebten Wohngemeinschaften? Handelt es sich um einen Kompromiss aus finanziellen Gründen? Oder einen Paradigmenwechsel? Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen der neuen Mode.

 

Ist Coliving eine neue Form der guten alten Studenten-WG?

Ob Wohngemeinschaft, Fahrgemeinschaft, Bürogemeinschaft oder nun eben gemeinschaftliches Wohnen oder auch „Coliving“: man kann den Millenials beileibe nicht vorwerfen, sie hätten keinen Sinn fürs Gemeinschaftliche. Zwar findet man in Großraumbüros vereinzelt auch Exemplare der Boomer-Generation, aber man muss anerkennen, dass die junge Generation einen echten Paradigmenwechsel angestoßen und dem jahrzehntelangen vorherrschenden Rückzug ins Private ein jähes Ende gesetzt hat. Aber zurück zum Thema: was ist Coliving nun genau?

Gemeinschaft, Privatleben und Mobilität

In einer Wohngemeinschaft hat jeder sein eigenes Zimmer. Küche, Bad und sonstige Räume teilt man sich. Beim Coliving hingegen geht es darum, die Struktur und Organisation des geteilten Wohnraums neu zu denken. Das fängt bereits mit einem flexibleren Mietvertrag an, bei dem die Laufzeit zwischen einem Monat und einem Jahr betragen kann.

Was ebenfalls anders ist: der private Bereich ist größer geworden. Jeder Bewohner hat neben seinem Zimmer auch ein eigenes Badezimmer und vielleicht sogar seine eigene Küchenzeile.

In den Gemeinschaftsbereichen gibt es alles, was für ein modernes Nomadenleben wichtig ist: Geschirr, Besteck und Haushaltsgeräte bleiben in der geteilten Wohnung, sodass der Neuankömmling nichts kaufen muss, sondern einfach nur mit seinem Koffer und seinen persönlichen Gegenständen einziehen kann.

 

Exklusivleistungen für kleines Geld

Vielleicht ist es an der Zeit, dass neue Angebote entstehen, bei denen sich die Bewohner nicht an die wohnlichen Gegebenheiten anpassen, sondern die Immobilie den Anforderungen des Coliving gerecht wird? Coliving bedeutet nicht nur eine Reduktion der Ausgaben für Miete und Nebenkosten, sondern je nach Angebot auch schnelleres WLAN, einen sicheren Parkplatz, Abos bei Streaming-Anbietern oder sogar einen Fitnessraum.

 

Coliving: günstige Mietpreise und mehr  

Dabei geht es beim Coliving jedoch nicht darum, Luxus-Gelüsten zu entsprechen oder zum maßlosen Konsum anzuregen – ganz im Gegenteil! Die Anhänger dieser neuen Lebensform sind mehrheitlich überzeugte Umweltschützer, denen es um Energieeinsparungen und Teilen der Ressourcen geht.

 

In Luxemburg-Stadt passt Coliving wie die Faust aufs Auge

Studenten, Grenzgänger und andere Zuzügler aus dem Ausland haben ihre liebe Mühe, in Luxemburg-Stadt eine vorübergehende Bleibe zu finden – an Luxus-Gelüste und Konsum-Exzesse ist da ohnehin nicht zu denken. Angesichts kontinuierlich steigender Mietpreise kommt der Coliving-Trend zur rechten Zeit, denn im Großherzogtum herrscht zweifelsohne eine regelrechte Immobilienkrise. Gerade ein möbliertes, voll ausgestattetes Objekt mit ansprechenden Zusatzleistungen ist im Coliving natürlich immer preisgünstiger als in der klassischen Variante. Aber nicht nur das Geld ist ein triftiges Argument fürs Coliving: angesichts von Praktika, Zeitarbeit und einer wachsenden internationalen Arbeitnehmermobilität sind gerade Kurzzeitmietverträge zunehmend gefragt.

 

Befristete Mietverträge, maximale Flexibilität

Die neuen flexiblen, schnellen Mietverträge mit unmittelbarem Wirkungseintritt in einer Wohngemeinschaft, die ähnliche Interessen und Werte teilt, ist möglicherweise das Modell der Zukunft. Coliving ist eine solidarische Wohnform, die neue Ökosysteme für neue Begegnungen und kreatives Schaffen, für Veränderungen in unserer Gesellschaft und die Arbeitswelt entstehen lässt.